{"id":352,"date":"2017-03-30T13:06:23","date_gmt":"2017-03-30T11:06:23","guid":{"rendered":"https:\/\/sonnen-geflecht.de\/?p=352"},"modified":"2017-06-19T09:20:13","modified_gmt":"2017-06-19T07:20:13","slug":"wechseljahre-und-oestrogendominanz-beim-mann","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/sonnen-geflecht.de\/krankheiten\/wechseljahre-und-oestrogendominanz-beim-mann\/","title":{"rendered":"Wechseljahre und \u00d6strogendominanz beim Mann?"},"content":{"rendered":"
Frauen kommen irgendwann in die Wechseljahre, M\u00e4nner haben eine Midlife-Crisis. Das scheint „Allgemeinwissen“ zu sein. Forschungsergebnisse sagen etwas anderes: Auch bei M\u00e4nnern f\u00e4llt mit zunehmendem Alter der Pegel weiblicher Sexualhormone – somit gibt es auch so etwas wie Wechseljahre beim Mann – und damit auch eine \u00d6strogendominanz beim Mann.<\/p>\n
Dabei denkt man beim Thema M\u00e4nner und Hormone nicht unbedingt an \u00d6strogene – das m\u00e4nnliche Sexualhormon hei\u00dft doch Testosteron, oder? Tats\u00e4chlich bedeutet „weiblich“ und „m\u00e4nnlich“ im Bezug auf Sexualhormone nicht, dass diese ausschlie\u00dflich beim Mann oder ausschlie\u00dflich bei der Frau vorkommen. Auch Frauen haben Testosteron und auch M\u00e4nner haben \u00d6strogene und Progesteron (Gelbk\u00f6rperhormon) im K\u00f6rper. Lediglich die Menge variiert stark, abh\u00e4ngig vom Geschlecht. Denn w\u00e4hrend \u00d6strogene f\u00fcr Merkmale wie die weichen Gesichtsz\u00fcge, die helle Stimme oder die geringe K\u00f6rperbehaarung einer Frau verantwortlich ist, sorgt Testosteron f\u00fcr markante Gesichtsz\u00fcge, st\u00e4rkeres Muskelwachstum, dominanteres Verhalten und vieles Mehr. Kurz gesagt: eine Dominanz des jeweiligen Sexualhormons sorgt daf\u00fcr, dass M\u00e4nner m\u00e4nnlich sind und Frauen weiblich.<\/p>\n
Trotzdem braucht auch ein Mann weibliche Hormone – denn diese erf\u00fcllen vielf\u00e4ltige, wichtige Aufgaben im K\u00f6rper, unter anderem im Zusammenhang mit der Zellalterung und der Gewichtsregulation. Wie hoch dieser Pegel genau ist und welche Zusammensetzung „normal“ ist, l\u00e4sst sich zwar grob bestimmen, variiert aber von Mensch zu Mensch.<\/p>\n
Bei einer Frau beginnt der Abfall der weiblichen Hormone mit etwa 35 Jahren. Ab diesem Zeitpunkt ist es biologisch nicht mehr notwendig oder sinnvoll, dass eine Frau sich fortpflanzt. Denn in der Evolution der Menschheit werden wir Menschen erst seit sehr, sehr kurzer Zeit so alt – fr\u00fcher, also in den vielen Millionen Jahren vor unserem Jahrhundert, war die durchschnittliche Lebenserwartung einer Frau weit unter 50 Jahren, die eines Mannes noch geringer. Mit \u00fcber 35 ein Kind zu bekommen hie\u00dfe also, es m\u00f6glicherweise alleine lassen zu m\u00fcssen, bevor er alleine \u00fcberlebensf\u00e4hig ist. Wahrscheinlich ist das die biologische Ursache, dass mit 35 Jahren allm\u00e4hlich weniger Eispr\u00fcnge stattfinden und damit das Gelbk\u00f6rperhormon Progesteron zur\u00fcckgeht. Etwa 10 Jahre sp\u00e4ter beginnt dann bei vielen Frauen der richtige Wechsel – der \u00d6strogenspiegel geht ebenfalls zur\u00fcck und bekannte Symptome der Wechseljahre setzen ein:<\/p>\n
Wie ist das beim Mann? Auch bei M\u00e4nnern l\u00e4sst der Spiegel der weiblichen Sexualhormone langsam nach. Allerdings beginnt diese Ver\u00e4nderung bereits mit ca. 20 Jahren, daf\u00fcr sehr, sehr langsam. Erst mit etwa 50 Jahren ist der Spiegel so niedrig, dass die meisten M\u00e4nner das auch k\u00f6rperlich und psychisch zu sp\u00fcren bekommen. Auch sie leiden unter g\u00e4ngigen Beschwerden der Wechseljahre. Weil bei einem Gang zum Arzt jedoch in der Regel nur der Testosteronspiegel untersucht wird, welcher als Folge geringer Progesteron- und \u00d6strogenspiegel ebenfalls niedrig ist, bleibt diese Tatsache unentdeckt. Eine Therapie mit Testosteron kann vielleicht die Libido erh\u00f6hen, die restlichen Symptome bleiben aber. Gleichzeitig werden viele M\u00e4nner durch das zus\u00e4tzliche Testosteron regelrecht aggressiv. Wenn ein Mann dann versucht, mit dieser gro\u00dfen Ver\u00e4nderung in der k\u00f6rperlichen Selbstwahrnehmung und Befindlichkeit irgendwie anders umzugehen, wird das daraus resultierende Verhalten als „Midlife Crisis“ abgetan. Das ist dann eben die Psyche, der Mann kommt mit dem \u00c4lterwerden nicht klar.<\/p>\n
Nun da klar ist, dass auch M\u00e4nner unter einer Ver\u00e4nderung bzw. Verringerung der weiblichen Sexualhormone leiden, liegt ein Schluss nahe: ein Missverh\u00e4ltnis zwischen \u00d6strogenen und Progesteron kann, genau wie bei Frauen, zu unangenehmen Folgen f\u00fchren. Es gibt auch eine \u00d6strogendominanz beim Mann. Allerdings liegt das ideale Verh\u00e4ltnis von \u00d6strogenen zu Progesteron hier nicht wie bei Frauen bei 1:100, sondern bei 1:30. Das hei\u00dft, der Progesteronspiegel ist bei M\u00e4nnern verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig niedriger. Probleme ergeben sich daraus trotzdem, denn zu viel wenig Progesteron bedeutet meist auch zu viel \u00d6strogen – und damit zu wenig Testosteron. Das hei\u00dft, die Auspr\u00e4gung der typischen Geschlechtermerkmale werden unterdr\u00fcckt und die Fruchtbarkeit beeintr\u00e4chtigt. Doch auch das Missverh\u00e4ltnis an sich bringt Probleme, \u00e4hnlich denen bei Frauen mit \u00d6strogendominanz.<\/p>\n
Bei M\u00e4nnern k\u00f6nnen unter anderem folgende Symptome auftreten:<\/p>\n
Die Therapie einer \u00d6strogendominanz beim Mann ist \u00e4hnlich der bei der Frau. Es kann mit naturidentischen Sustanzen aus dem Labor gearbeitet werden oder mit Phytohormonen, also pflanzlichen Stoffen, die an denselben Rezeptoren wie Progesteron andocken k\u00f6nnen. Zus\u00e4tzlich sollten aber folgende Punkte vorher abgekl\u00e4rt werden:<\/p>\n
Frauen kommen irgendwann in die Wechseljahre, M\u00e4nner haben eine Midlife-Crisis. Das scheint „Allgemeinwissen“ zu sein. Forschungsergebnisse sagen etwas anderes: Auch bei M\u00e4nnern f\u00e4llt mit zunehmendem Alter der Pegel weiblicher Sexualhormone – somit gibt es auch so etwas wie Wechseljahre beim Mann – und damit auch eine \u00d6strogendominanz beim Mann. Haben M\u00e4nner \u00d6strogene? Dabei denkt man … Weiterlesen<\/a><\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":437,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[6],"tags":[13,72,57],"yoast_head":"\n