{"id":72,"date":"2016-11-07T20:10:59","date_gmt":"2016-11-07T19:10:59","guid":{"rendered":"https:\/\/sonnen-geflecht.de\/?p=72"},"modified":"2017-06-19T09:21:24","modified_gmt":"2017-06-19T07:21:24","slug":"warum-ist-zucker-schaedlich","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/sonnen-geflecht.de\/ernaehrung\/warum-ist-zucker-schaedlich\/","title":{"rendered":"Warum ist Zucker sch\u00e4dlich?"},"content":{"rendered":"
Ist Zucker sch\u00e4dlich? Fr\u00fcher war es das Fett in Lebensmitteln, das uns angeblich dick und krank macht, mittlerweile werden Kohlenhydrate und vor allem Zucker stark verteufelt. Nachdem mein Bruder mir neulich mitteilte, dass es keine wissenschaftlichen Belege gebe, dass Zucker f\u00fcr den menschlichen K\u00f6rper sch\u00e4dlich sei, habe ich mich auf die Suche begeben: Was macht Zucker im K\u00f6rper? Welche Krankheiten k\u00f6nnen durch \u00fcberm\u00e4\u00dfigen Zuckerkonsum entstehen? Sollten wir wirklich komplett auf Zucker verzichten? Sind Zuckerersatzprodukte besser?<\/p>\n
Ich bin seit vielen Jahren fest der \u00dcberzeugung, dass Zucker sch\u00e4dlich f\u00fcr den menschlichen Organismus ist. Was ich tats\u00e4chlich nicht wusste, ist, wie viele Krankheitsbilder mittlerweile mit zu hohem Zuckerkonsum in Verbindung gebracht werden:<\/p>\n
Wenn wir Kohlenhydrate bzw. Zucker essen, wir im K\u00f6rper das Hormon Insulin<\/strong> ausgesch\u00fcttet. Es sorgt daf\u00fcr dass der Zucker verstoffwechselt und die Energie aus dem Zucker in den Mastzellen gespeichert werden kann. Wenn wir also viel reinen Zucker zu uns nehmen, arbeiten die Bauchspeicheldr\u00fcse<\/strong> und Verdauungssystem<\/strong> auf Hochtouren. Weil reiner Zucker in der nat\u00fcrlichen Ern\u00e4hrung nicht vorkommt, wird der K\u00f6rper davon schnell \u00fcberlastet.<\/p>\n <\/p>\n Diese Frage kann ich, und wahrscheinlich jeder andere, der schon einmal versucht hat, auf Zucker zu verzichten, mit einem klaren JA beantworten. Vor einigen Monaten haben mein Mann und ich uns einen Monat lang fast komplett ohne Industriezucker ern\u00e4hrt. Das war zum Einen gar nicht einfach, weil Zucker in so vielen allt\u00e4glichen Produkten steckt. Zum anderen waren die ersten Tage wirklich wie ein Entzug. Wir mussten uns selbst bremsen und beherrschen, weil wir abends richtig nach Zucker „suchten“.<\/p>\n Tats\u00e4chlich erzeugt Zucker eine Sucht<\/strong>. Wenn man Zucker zu sich nimmt, wird n\u00e4mlich kurzfristig Dopamin<\/strong> ausgesch\u00fcttet – und das erzeugt ein Gl\u00fccksgef\u00fchl. Doch schon nach kurzer Zeit ist das Gef\u00fchl vorbei und wir m\u00f6chten mehr Zucker essen, um mehr Gl\u00fccksgef\u00fchle zu erzeugen. Das bekannte Prinzip von Drogen.<\/p>\n Was s\u00fc\u00df ist, schmeckt uns. Das kann man schon bei kleinen Babys beobachten. Bitteres dagegen spucken wir instinktiv wieder aus. Kann es trotzdem sein, dass Zucker sch\u00e4dlich ist?Diese nat\u00fcrliche Vorliebe ist ein wirksamer Schutz gegen giftige Pflanzen<\/strong>, bedeutet aber nicht, dass alles S\u00fc\u00dfe auch gesund ist. Und vor allem bedeutet es nicht, dass reiner, raffinierter, industriell gewonnener Zucker in hohen Dosen gesund ist!<\/p>\n Ein Deutscher nimmt t\u00e4glich \u00fcber 100 g davon zu sich. Das macht 35-40 Kilo pro Jahr. Bei Kindern ist der Wert sogar noch h\u00f6her. Das ist nicht gesund. Das entspricht t\u00e4glich 37 W\u00fcrfeln Zucker und 600 extra Kalorien<\/strong>. Werden diese Kalorien nicht zus\u00e4tzlich verbrannt, ist die Folge auch \u00e4u\u00dferlich erkennbar: Fettleibigkeit<\/strong>. Und wir sprechen hier nur vom Durchschnitt, nicht von exzessivem Gebrauch. Problem: nur 17% davon f\u00fchren wir in reiner Form, also bewusst zu. Der Rest steckt in Produkten, von denen wir teilweise nicht einmal erwartet h\u00e4tten, dass sie Zucker enthalten. Nudelsaucen und andere Fertigprodukte, Brot, Getr\u00e4nke, Schinken oder Salami, Chips und andere Knabbereien. Wer einmal anf\u00e4ngt, auf die Zutatenliste im Supermarkt zu achten, wird unter Umst\u00e4nden ein b\u00f6ses Erwachen erleben.<\/p>\n Aber Zucker kommt doch auch in nat\u00fcrlicher Form vor? Ja, aber nie in isolierter<\/em> Form! Wer ein St\u00fcck Zuckerrohr verspeist, der wird den Unterschied schmecken: bei der Gewinnung von Industriezucker gehen viele Fasern und Bestandteile des urspr\u00fcnglich s\u00fc\u00dfen Produkts verloren. Und mit ihnen auch Vitamine, Ballaststoffe und Spurenelemente<\/strong>. Und genau deshalb macht zu viel Zucker uns krank: neben den anderen negativen Auswirkungen entsteht ein Vitalstoffmangel, der sich negativ auf das Immunsystem und den gesamten Organismus auswirkt.<\/p>\n Zum Gl\u00fcck ist Zucker nicht automatisch sch\u00e4dlich. Wie so oft macht die Dosis das Gift. So geh\u00f6rt Zucker in normalen Mengen und in normaler, nat\u00fcrlich vorkommender Form zu einer ausgewogenen Ern\u00e4hrung dazu. In gewisser Form braucht der K\u00f6rper Zucker<\/strong>. Genauso wie Fette oder andere Kohlenhydrate (denn Zucker ist nichts anderes als ein Kohlenhydrat). Wie gesagt, in Ma\u00dfen. Und im Prinzip enthalten gen\u00fcgend Lebensmittel nat\u00fcrlichen Zucker in Form von Frucht- und Milchzucker, sodass auf zus\u00e4tzlicher Zucker nicht n\u00f6tig ist.<\/p>\n Ein erster Schritt bei der zuckerarmen Ern\u00e4hrung ist immer der sog. Entzug. Das hei\u00dft, man sollte die ersten vier Wochen komplett auf Zuckerzus\u00e4tze in Fertignahrung und auf jeglichen industriellen Zucker verzichten. Auch brauner Zucker ist \u00fcbrigens Industriezucker, oft sogar wei\u00dfer Zucker mit Farbstoff versetzt. Also auch nicht besser. Nach diesem vierw\u00f6chigen Entzug wird es leichter fallen, den Zuckerkonsum niedrig zu halten. Denn schon nach 1-2 Wochen merkt man sp\u00fcrbar, wie der t\u00e4gliche Hei\u00dfhunger auf S\u00fc\u00dfes nachl\u00e4sst. Au\u00dferdem kann man feststellen, wie sich der Geschmacksinn<\/strong> ver\u00e4ndert<\/strong>. Nat\u00fcrlich s\u00fc\u00dfe Lebensmittel wie Obst oder Naturjoghurt kommen einem pl\u00f6tzlich s\u00fc\u00df genug vor und Schokolade oder Eis erscheint dann oft zu<\/em> s\u00fc\u00df. Mir ist auch ein Beigeschmack von Schokolade aufgefallen, den ich sonst nicht kannte – vermutlich, weil sich der Geschmacksinn auch verfeinert.<\/p>\n Im Zweifelsfall auf Ersatzprodukte<\/strong> zur\u00fcckgreifen, allerdings keinen S\u00fc\u00dfstoff! Dann lieber Xylit, Honig, Stevia, Kokosbl\u00fctenzucker oder nat\u00fcrliche S\u00fc\u00dfe aus Fr\u00fcchten. Diese Zuckerersatzprodukte haben weniger Kalorien und weniger negative Nebenwirkungen als Zucker. Aber auch sie sollten in Ma\u00dfen genossen werden.<\/p>\n Doch warum enthalten so viele industriell gefertigte Lebensmittel Zucker? Diese Frage ist schnell beantwortet: Zucker ist ein g\u00fcnstiger Geschmacksverst\u00e4rker<\/strong>. Nahrungsmittel, die mit Zucker „gew\u00fcrzt“ sind, schmecken einfach besser und nach mehr – und werden so auch h\u00e4ufiger verkauft. F\u00fcr die Lebensmittelindustrie gibt es keinen Grund, auf die langfristige Gesundheit der Menschen zu achten – es sei denn, das bringt einen finanziellen Vorteil. Aktuell tut es das nicht.<\/p>\n Ein weiteres Problem beim Verzicht auf Zucker ist, dass auf der Zutatenliste vieler Produkte nicht Zucker<\/strong> steht, sondern Saccarose, Glucose, Fruktose oder Lactose. Das sind andere Bezeichnungen oder andere Formen von Zucker. Fruktose ist Fruchtzucker, Lactose Milchzucker. Trotzdem werden sie der Nahrung k\u00fcnstlich zugesetzt und schaden dem K\u00f6rper.<\/p>\n Obwohl die meisten Menschen wissen, dass Zucker sch\u00e4dlich ist f\u00fcr unseren K\u00f6rper und vor allem f\u00fcr Kinder, enstehen aus diesem Wissen oft keine Konsequenzen. Dabei kann zu viel Zucker erwiesenerma\u00dfen zu lebenseinschr\u00e4nkenden bis lebensbedrohlichen Erkrankungen f\u00fchren.<\/p>\n Nat\u00fcrlich wird die Lebensmittelindustrie nicht umdenken, solange die mit Zucker ges\u00fc\u00dften Produkte besser verkauft werden, als die ohne Zucker. Ich w\u00fcrde mir w\u00fcnschen, dass mehr und mehr Menschen mit diesen Prozess des Umdenkens in die Wege leiten und unser aller Ern\u00e4hrung wieder ges\u00fcnder wird.<\/p>\nMacht Zucker s\u00fcchtig?<\/h2>\n
Vorliebe f\u00fcr S\u00fc\u00dfes ist angeboren<\/h3>\n
Wie kann ich auf Zucker verzichten?<\/h2>\n
Zucker in kleinen Mengen kein Problem<\/h3>\n
Warum enthalten so viele Lebensmittel Zucker?<\/h3>\n
Fazit<\/h2>\n