{"id":860,"date":"2018-06-04T11:32:15","date_gmt":"2018-06-04T09:32:15","guid":{"rendered":"https:\/\/sonnen-geflecht.de\/?p=860"},"modified":"2018-06-04T11:32:15","modified_gmt":"2018-06-04T09:32:15","slug":"ist-neurodermitis-erblich","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/sonnen-geflecht.de\/krankheiten\/ist-neurodermitis-erblich\/","title":{"rendered":"Ist Neurodermitis erblich?"},"content":{"rendered":"
Wie ich seit der f\u00fcnften Klasse aus dem Biologieunterricht wei\u00df, ist die Vererbung daf\u00fcr verantwortlich, dass Kinder ihren Eltern und Gro\u00dfeltern \u00e4hneln. Menschen verf\u00fcgen bekannterma\u00dfen \u00fcber 46 Chromosomen. Bei der Zeugung werden die v\u00e4terlichen und m\u00fctterlichen Chromosomen \u201egemischt\u201c und verschiedene Eigenschaften an das Kind weitergegeben. Es geh\u00f6rt zum Allgemeinwissen, dass zum Beispiel Augenfarbe oder Gr\u00f6\u00dfe und leider auch gef\u00fcrchtete Erbkrankheiten an den Nachwuchs weitervererbt werden. Weiter ist eine Neigung zu Diabetes, Bluthochdruck oder Fettleibigkeit h\u00e4ufig erblich bedingt.<\/p>\n
Neurodermitis geh\u00f6rt zu den h\u00e4ufigsten Hauterkrankungen. In Deutschland sind \u00fcber zehn Prozent aller Kinder<\/strong> betroffen. Bei Neurodermitis kann die Haut ihre Barrierefunktion nicht mehr optimal erf\u00fcllen. Sie ist trocken, juckt und ist sehr empfindlich. Im Internet kann man mit dem Erlanger Atopie-Score ausrechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, an Neurodermitis zu erkranken. Nat\u00fcrlich fragten wir uns, woher diese Krankheit kommt, denn ich hatte als Kind keine derart starken Probleme. Tats\u00e4chlich aber wird die erbliche Veranlagung als ein Hauptfaktor f\u00fcr das Entstehen von Neurodermitis angegeben Es wurden in den letzten Jahren von Forschern Hinweise auf einen Gendefekt auch bei Neurodermitis<\/a> entdeckt.Deshalb habe ich mich auf Spurensuche in der Familie gemacht.<\/p>\n Meine Oma (Jahrgang 1914) hatte als Kind alle Anzeichen einer Neurodermitis, auch wenn damals solchen juckenden und n\u00e4ssenden Hautirritationen keine gro\u00dfe Beachtung geschenkt wurde. Diese Neigung zu Neurodermitis hat meine Oma an viele ihrer Nachkommen vererbt. Meine Mutter hatte als junge Frau jahrelang juckende Stellen in den Ellbeugen und unter den Knien. Ich selbst hatte als Kind eine milde Form der Neurodermitis und zwei meiner Cousins litten ebenfalls daran. Mein Mann m\u00fcht sich seit seiner Kindheit mit allergischem Asthma, Heuschnupfen und verschiedenen Nahrungsmittelallergien ab. Bei so viel erblicher Vorbelastung steigt nat\u00fcrlich das Erkrankungsrisiko laut aktuellen Erkenntnissen stark. Neurodermitis ist also an sich nicht erblich, die Veranlagung dazu aber sehr wohl.<\/p>\n Es gibt mittlerweile im Internet viele Seiten, die sich genau mit diesem Thema besch\u00e4ftigen. Sicher ist das Interesse auch deshalb so gro\u00df, weil die Zahl der Neurodermitis Patienten in den letzten Jahrzehnten insbesondere in den Industriestaaten deutlich steigt. Wie bei vielen anderen Krankheiten auch, spielt nicht nur<\/em> die genetische Veranlagung eine Rolle, sondern es entscheiden jeweils Umweltfaktoren<\/strong>, ob sie ausbricht. Wissenschaftler vermuten, dass unser Lebensstil, \u00fcbertriebene Hygiene und die Luftverschmutzung<\/strong> dazu beitragen, dass die erbliche Veranlagung zur Neurodermitis immer h\u00e4ufiger durchkommt. Was letztendlich die genaue Ursache f\u00fcr Neurodermitis ist und wieso sie wann ausbricht, ist immer noch nicht gekl\u00e4rt.<\/p>\n Da man die \u00e4u\u00dferen Faktoren nicht ganz ausschalten kann und \u00c4rzte auch nicht wissen, was genau zur Erkrankung f\u00fchrt, ist Vorbeugen und Vorsorgen immer noch die einzige M\u00f6glichkeit. Wie wir es geschafft haben, dass unser Sohn nicht zu sehr unter seiner erblichen Veranlagung leidet, berichte ich im Folgenden:<\/p>\n In Zusammenarbeit mit dem Kinderarzt, einem Heilpraktiker und detektivischer Kleinarbeit haben wir die Krankheit zwar nicht heilen k\u00f6nnen. Aber wir haben mit unserem Sohn einen Weg gefunden, dass er beschwerdefrei leben kann und seine Haut rosig und geschmeidig ist, wie es bei einem kleinen Kind sein sollte.<\/p>\n Auch wenn Neurodermitis erblich ist, weil die Veranlagung dazu weitergegeben wird, ist die Schwere der Auspr\u00e4gung und ob sie \u00fcberhaupt ausbricht von \u00e4u\u00dferen Faktoren abh\u00e4ngig. Das hei\u00dft, dass man durch einen gesunden Lebensstil und Allergiepr\u00e4vention viel tun kann. Meiner Erfahrung nach ist die Haut als gr\u00f6\u00dftes Sinnesorgan des Menschen ganz eng verbunden mit der Gesundheit des Darms. Manche gehen sogar so weit zu behaupten, dass der Darm und die Haut dasselbe Organ, derselbe „Schlauch“ eines Menschen sind. Das bedeutet, dass sich ein Ungleichgewicht im Darm meist an der Haut ablesen l\u00e4sst. W\u00e4hrend man an der Haut h\u00e4ufig nur die Symptome behandeln kann, z.B. durch Cremen oder verbinden, l\u00e4sst sich im Darm viel eher die Ursache bek\u00e4mpfen. Deshalb haben auch viele Neurodermitiker gute Erfahrungen mit histaminarmer oder s\u00e4urearmer Ern\u00e4hrung gemacht.<\/p>\n Wie bei allen chronischen Krankheiten<\/a> darf man Neurodermitis nicht als isoliertes Symptom betrachten und behandeln. Es handelt sich in meinen Augen nicht um eine reine Hautkrankheit. Vielmehr ist der Organismus aus dem Gleichgewicht geraten und die Haut als erblich bedingt empfindlichstes Organ \u00e4u\u00dfert das als erstes. Anstatt einfach die Symptome zu unterdr\u00fccken sollte man darum viel mehr auf einen insgesamt passenden Lebensstil achten.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Wie ich seit der f\u00fcnften Klasse aus dem Biologieunterricht wei\u00df, ist die Vererbung daf\u00fcr verantwortlich, dass Kinder ihren Eltern und Gro\u00dfeltern \u00e4hneln. Menschen verf\u00fcgen bekannterma\u00dfen \u00fcber 46 Chromosomen. Bei der Zeugung werden die v\u00e4terlichen und m\u00fctterlichen Chromosomen \u201egemischt\u201c und verschiedene Eigenschaften an das Kind weitergegeben. 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\nLeider geh\u00f6rt auch mein zweij\u00e4hriger Sohn zu den Erkrankten. Im Babyalter hatte er starken Kopfgneis (umgangssprachlich Milchschorf genannt) und seine Hautfalten entz\u00fcndeten sich sehr schnell. Mit fast 2 Jahren begann dann das gro\u00dfe Jucken, im Sommer kratzte er sich an Armen und Beinen die Haut auf und konnte nachts nicht richtig schlafen vor Juckreiz.<\/p>\nIst Neurodermitis erblich?<\/h2>\n
Neurodermitis – Was hilft?<\/h2>\n
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Fazit<\/h2>\n