{"id":982,"date":"2018-07-01T21:01:44","date_gmt":"2018-07-01T19:01:44","guid":{"rendered":"https:\/\/sonnen-geflecht.de\/?p=982"},"modified":"2019-07-01T21:06:25","modified_gmt":"2019-07-01T19:06:25","slug":"was-wir-heute-noch-von-der-mittelalterlichen-ernaehrung-lernen-koennen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/sonnen-geflecht.de\/ernaehrung\/was-wir-heute-noch-von-der-mittelalterlichen-ernaehrung-lernen-koennen\/","title":{"rendered":"Was wir heute noch von der mittelalterlichen Ern\u00e4hrung lernen k\u00f6nnen"},"content":{"rendered":"
Im Mittelalter waren sch\u00e4tzungsweise 90% der Gesamtbev\u00f6lkerung einfache Bauern. Diese waren durch harte Arbeit und die landwirtschaftliche T\u00e4tigkeit auf das \u00dcberleben angewiesen. Eine derartige kulinarische Entfaltung wie in der heutigen Zeit ist im Mittelalter undenkbar gewesen.<\/p>\n
Eine typische Mahlzeit einer Bauernfamilie bestand in der Regel aus Wasser und stark verd\u00fcnntem Bier. Dazu gab es Haferbrei. Dieser war unges\u00fc\u00dft und zusammen mit Wasser aufgekocht.
\nDie Bauernfamilien waren auf die Lebensmittel angewiesen, die im hauseigenen Garten bewirtschaftet und angebaut wurden. Auf dem Speiseplan standen neben einer Vielzahl an Getreiden auch Pferdebohnen – heutzutage nur noch als Futtermittel in Verwendung -, hausgebackenes Brot und gelegentlich Gr\u00fctze.<\/p>\n
Daneben gab es nat\u00fcrlich auch allerlei Gem\u00fcse- und Obstsorten, wie \u00c4pfel, Birnen, Kirschen, Lauch, Bohnen und Zwiebeln, die den Speiseplan abrundeten und etwas Abwechslung boten.<\/p>\n
In Zeiten von Hungersn\u00f6ten aufgrund schlechter Ernten, schlechten Lagerungen oder menschlichen Versagens war das Fleisch eines der Hauptkalorienlieferanten der Bauern.<\/p>\n
Fleisch und Fisch waren neben Butter, Eiern und Milch ein teures Gut und konnte nur von denen erworben werden, die es sich leisten konnten oder wer selbst Nutztiere besa\u00df.
\nDabei wurde alles gegessen, was vorhanden war: Pferd, Kuh, Schaf, Schwein und Ziege.<\/p>\n
Durch den wachsenden Handel mit fernen L\u00e4ndern \u00e4nderte sich zumindest in den St\u00e4dten allm\u00e4hlich der Speiseplan.
\nEs traten immer mehr exotische Obst- und Gem\u00fcsesorten, getrocknete Fr\u00fcchte, Reis und exotische Gew\u00fcrze in den Vordergrund.
\nGew\u00fcrze waren und blieben bis heute ein teures Gut, welches sich die einfachen Bauern nicht leisten konnten. Safran, Zucker und Pfeffer beispielsweise wurde damals mit Gold aufgewogen.
\nGes\u00fc\u00dft wurden die Speisen mit Honig.<\/p>\n
Tats\u00e4chlich nahmen die Menschen im Mittelalter t\u00e4glich bis zu 4000 Kalorien zu sich. Dennoch ist die mittelalterliche Ern\u00e4hrung ges\u00fcnder und langlebiger als unsere heutige Ern\u00e4hrung zu bewerten.
\nDer Grund: es fehlten im Mittelalter zuckerhaltige Lebensmittel! Die Leute konsumierten keine Schokolade, Kuchen und industriell gefertigte Nahrungsmittel!<\/p>\n
Da die Bauern jeden Tag mindestens 12 Stunden hatte Arbeit verrichteten, verbrannten sie auch eine Vielzahl der aufgenommenen Kalorien wieder.<\/p>\n
Im Zuge der allj\u00e4hrlichen Fastenzeit war der Verzehr von Fleisch und anderen tierischen Produkten untersagt.
\nEinige Produkte wurden sogar durch pflanzliche Produkte ersetzt, wie zum Beispiel die Mandelmilch.
\nDie Fastenzeit konnte bis zu 150 Tage des Jahres andauern. Das hei\u00dft, dass ein streng Gl\u00e4ubiger 150 Tage keine tierischen Produkte zu sich nahm und sich ausschlie\u00dflich pflanzlich ern\u00e4hrte.<\/p>\n
Im Mittelalter ern\u00e4hrten sich die Leute haupts\u00e4chlich von Getreide. Es stand eine gro\u00dfe Auswahl an verschiedensten Sorten zur Verf\u00fcgung. Neben den uns bekannten Getreidearten, wie Weizen, Hafer, Dinkel, Hirse und Gerste, wurde auch Emmer und Rispenhirse angebaut.
\nDas am meisten angebauteste Getreide war allerdings der Roggen.<\/p>\n
Daraus lie\u00df sich wunderbar Brot backen, das zu allen Mahlzeiten gereicht wurde. In der Regel war das Brot ungesalzen, aber mit Sauerteig angesetzt.
\nDas K\u00f6rner-Vollkornbrot war unter den einfachen Bauern ein st\u00e4ndiger Begleiter, wo hingehen das helle Weizenbrot den Reichen vorbehalten war.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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