Habt ihr schon einmal versucht, an nichts zu denken? Je stärker man es versucht, desto weniger scheint es zu klappen. An irgendwas denkt man doch immer – oder? Durch Meditation kann es angeblich gelingen, den Kopf „frei zu bekommen“ – und wirklich an nichts zu denken. Als ich noch ein Kind war, fand ich Menschen, die meditieren, irgendwie komisch. Auf die Idee, dass ich Meditation lernen könnte, bin ich deshalb lange nicht gekommen. Denn was für einen Sinn soll das haben, nur so da zu sitzen und nichts zu tun? Nichts zu denken? Nichts zu sagen?
Ich habe mir deshalb die Frage gestellt: „Was kann man durch Meditieren erreichen?“. Und das konnte ich dabei lernen.
Was ist Meditation?
Das Wort Meditation ist aus dem Latein abgeleitet und bedeutet „nachdenken, überlegen“. Ziel von Meditationsübungen ist es, einen veränderten Bewusstseinszustand herzustellen. Dabei handelt es sich um einen Zustand des völligen Sich-Bewusstseins, des Ein-Seins mit sich selbst. Man befindet sich im Hier und Jetzt, die Gedanken schweifen nicht ab, streng genommen ist man frei von Gedanken im engeren Sinne. Man denkt an nichts.
Seit wann gibt es Meditation?
Meditation ist seit vielen Jahrtausenden eine religiöse bzw. spirituelle Praxis, vor allem in asiatischen Kulturen. Im buddhistischen und hinduistischen Glauben nimmt Meditation eine wichtige Rolle auf dem Weg zur Erleuchtung ein. Meditation wird also als Hilfsmittel verstanden, um den Alltag loszulassen und sich auf seine wahre Bestimmung, auf den Sinn des Lebens selbst zu konzentrieren. Kein Wunder also, dass sich die Meditation in den verschiedensten Kulturen, spirituellen Lehren und Religionen wiederfindet.
Was bewirkt Meditation im Gehirn?
Interessant finde ich, dass die positive Wirkung von Meditation tatsächlich medizinisch belegt ist. Nicht nur vermindert sie körperliche Symptome von Stress, senkt den Blutdruck und Cholesterin-Spiegel und ist wirksam gegen Herz- und Kreislaufstörungen – die Veränderungen sind auch tatsächlich im Gehirn nachweisbar. Forschungen zeigen, dass gewisse Teile der Gehirnrinde, die unter anderem für emotionale Vorgänge und Wohlbefinden zuständig sind, dicker sind, wenn Menschen meditieren.
Wie kann ich Meditation lernen?
Diese Wunderwaffe namens Meditation kann man tatsächlich ganz einfach erlernen. Ohne viel Vorkenntnisse, ohne Lehrer oder Kurs. Es gibt verschiedene Arten und Richtungen der Meditation – das heißt, in einem ersten Schritt muss ich möglicherweise verschiedene ausprobieren und sehen, ob und mit welcher Meditationsrichtung ich mich am wohlsten fühle. Fürs erste habe ich mich für die Mantra-Meditation entschieden. Vor allem für mich mir meinem ewig-aktiven Gedankenkarussel im Kopf ist es sicherlich hilfreich, wenn ich mich auf etwas anderes als diese Gedanken konzentrieren kann. Das ist schwer genug für mich.
Dafür habe ich eine englische Seite gefunden, deren Anleitung zum Meditation lernen ich mal sinngemäß hier wiedergeben möchte:
Was kann ich durch Meditation erreichen? – In 6 Schritten zur Mantra-Meditation
1. Finde ein Mantra
Ein Mantra ist ein Wort oder eine Phrase, die man im Kopf wieder und wieder aufsagt. Manche nehmen Wörter wie „Friede“ oder „Liebe“, andere das „So Hum“ Mantra. Das ist ein weit verbreitetes Mantra aus dem Sanskrit, das wörtlich übersetzt bedeutet „Ich bin“. Vorteil davon ist, dass die Wörter nicht unserer Muttersprache entstammen und dadurch nicht irgendwelche anderen Assoziationen hervorrufen.
2. Finde einen gemütlichen Sitzplatz
Am besten eignet sich natürlich ein ruhiger Ort, an dem man nicht gestört wird. Man muss nicht im Yogasitz auf dem Boden sitzen, es sei denn man empfindet das als gemütlich. Ein Sessel oder das Sofa tut’s genauso. Wichtig ist, aufrecht zu sitzen und trotzdem bequem. Theoretisch könnte man natürlich auch liegen, aber dabei schlafen viele Menschen dann ein. Ich als Mutter sicherlich.
3. Schließe die Augen, atme einige Male tief ein und aus
Indem man durch die Nase ein und durch den Mund langsam ausatmet, reinigt man den Atem. Danach kann man einfach entspannt weiteratmen.
4. Fange an, das Mantra leise innerlich zu wiederholen, ohne die Lippen zu bewegen
Das Mantra sollte sanft und entspannt fließen. Man muss nichts erzwingen. Es muss nicht synchron mit dem Atmen sein, kann aber.
5. Versuche nicht, die Gedanken aufzuhalten oder den Kopf zu leeren
Nach kurzer Zeit fangen die Gedanken an, sich selbständig zu machen. Das ist normal und menschlich. Anstatt dagegen anzukämpfen, kann man einfach immer zum Mantra zurückkehren, wenn man sich selbst dabei ertappt.
6. Mit dem Mantra aufhören
Nach 20-30 Minuten kann man aufhören, das Mantra zu wiederholen und einfach mit geschlossenen Augen sitzen bleiben. Erst einige Minuten später kehrt man wieder ins Hier und Jetzt zurück. Ziel ist es, 20-30 Minuten durchzuhalten – natürlich muss das nicht bei den ersten Malen gleich klappen. Idealerweise übt man die Meditation täglich, dann sind die Vorteile am besten spürbar. Aber ganz ehrlich: auch Einmal ist besser als Keinmal!
Nachdem ich mich nun so dem Thema genähert habe, kommt mir das ganze schon gar nicht mehr so altbacken und hippiemäßig vor. Im Gegenteil, das klingt so einfach und ich habe richtig Lust, das in den nächsten Tagen mal auszuprobieren. Sobald ich die Ruhe dazu habe…
Ich fand das hier sehr hilfreich, liebe Johanna, doch verstehe ich nicht,wenn du sagst, mit Meditation im Hier und Jetzt zu sein und schreibst dann ebenso einen klaren Widerspruch,indem du zum Abschluss der Meditation sagst:…kannst noch mit geschlossenen Augen sitzen und nach einiger Zeit wieder ins HIER UND JETZT zurück zu kehren. Wo bin ich denn dazwischen,wenn ich bei der Meditation schon im Hier und jetzt bin 🙂 Das war keine böse Kritik,ich wollte es nur wissen,bevor ich anfange und dann was falsch mache. Somit liebe Sommersonnige Grüße aus Berlin. ♥
♥Love&Peace be with you ♥
Es gibt einen schönes Sprichwort zu deinem letzten Satz:
Du solltest täglich 20 Minuten meditieren. Außer wenn du zu beschäftigt bist, dann solltest du eine Stunde meditieren.
Mir hat dein Beitrag sehr gefallen. Fange jetzt um 00:15 auch damit an zu meditieren da ich so viel davon gehört habe um es mal selber auszuprobieren.