Etwa mit meiner 12. Schwangerschaftswoche hat meine Histaminintoleranz einfach aufgehört. Und auch nach der Geburt sind die Symptome zu meiner Verwunderung ausgeblieben. Seitdem hatte ich gehofft, dass die Histaminintoleranz nach der Stillzeit nicht zurückkommt – und wurde vor kurzem leider enttäuscht.
Warum hört die Histaminintoleranz in der Schwangerschaft auf?
Die Plazenta, der sog. Mutterkuchen, der ein Baby im Mutterleib ernährt, wächst zusammen mit dem Fötus. Deshalb erreicht er auch erst nach ca. 3 Monaten eine Größe, in der die positive Wirkung für HIT-Patienten deutlich spürbar wird: die Plazenta produziert eine sehr große Menge des Enzyms DAO, an dem es dem Körper bei der Histaminintoleranz mangelt. Dies geschieht natürlich, um den Fötus vor einer Überdosis Histamin zu schützen – hilft aber in dem Fall auch der Mutter. Auch nachdem die Plazenta mit der Nachgeburt den Körper der Frau verlässt, bleibt aber die Histaminintoleranz weg – vorausgesetzt, es wird voll gestillt. Darüber, warum das so ist, konnte ich bisher keine verlässlichen Informationen finden. Meinem Verständnis nach muss aber der veränderte Hormonhaushalt dafür verantwortlich sein.
Wann kommt die Histaminintoleranz nach der Stillzeit zurück?
Denn tatsächlich traten bei mir die ersten Symptome zeitgleich mit der Hormonumstellung wieder auf. Als mein Kind ca. 13 Monate alt war, habe ich zum ersten Mal meine Regel wieder bekommen und zeitgleich auch altbekannte Beschwerden zum ersten Mal wieder wahrgenommen. Zunächst wollte ich nicht darüber nachdenken und redete mir ein, dass es sich um kleine Erkältungen handle oder die Wetterlage bzw. der Schlafmangel schuld sei. Letztlich litt ich dann über zwei Wochen durchgehend an starken Kopfschmerzen und immer wieder Übelkeit und leichter Durchfall. Eines Abends, wir waren im Urlaub auf Rügen und hatten keine große Auswahl, brachte mein Mann mir zum Abendessen eine Backkartoffel mit Kräuterquark und Räucherlachs mit. Die Quittung bekam ich direkt am nächsten Morgen: ich fühlte mich wie erschlagen, wie nach einer durchzechten Nacht und konnte mehr oder weniger den ganzen Tag das Bett nicht verlassen. An diesem Punkt musste ich mir selbst eingestehen: die Histaminintoleranz ist zurück.
Der Theorie nach habe ich aber ohnehin einige „Bonus-Monate“ bekommen. Denn meistens setzt die Histaminintoleranz nach der Stillzeit dann wieder ein, wenn das Kind nicht mehr voll gestillt wird. Also nach ca. 6 Monaten. Allerdings habe ich mein Kind danach nicht nach Plan gefüttert und versucht, ihn schrittweise abzustillen, sondern ihn weiter nach Bedarf gestillt. Das ist phasenweise weniger und an anderen Tagen, wenn er z.B. krank ist oder einen Entwicklungsschub hat, eben sehr viel.
Ist Schwangerschaft eine Lösung?
Natürlich haben auch wir schon gewitzelt, dass eine „Dauer-Schwangerschaft“ die beste Lösung für mich wäre. Und tatsächlich muss man sagen, dass das biologisch gesehen für eine junge Frau im gebärfähigen Alter tatsächlich den Normalzustand darstellt. Vor den Zeiten erfolgreicher Verhütungsmethoden waren Frauen entweder schwanger oder haben ein Kind gestillt. So lange, bis sie in die Wechseljahre kamen.
Für mich persönlich stellt das trotzdem keine Lösung dar, denn Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit sind für den Körper auch sehr kräftezehrend. So habe ich nach der Geburt viele Monate gebraucht, bis ich wieder etwas mehr Energie hatte und die Tatsache, keine HIT-Symptome zu haben, überhaupt genießen konnte.