Darmsanierung bei Histaminintoleranz

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Warum und wann braucht man eine Darmsanierung bei Histaminintoleranz? Mit welchen Mitteln kann man diese durchführen und welche Erfolgschancen ergeben sich dadurch in Bezug auf die Histaminintoleranz? Dieser Artikel soll Dich umfangreich informieren, was eine Darmsanierung genau ist und wie Du sie ohne Arzt durchführen kannst.

Ursachen für die Diagnose „Histaminintoleranz gibt es viele. Unter anderem kann der Zustand angeboren sein oder durch eine Östrogen-Dominanz oder einen Vitalstoffmangel verursacht werden. Sehr häufig ist jedoch eine Störung der Darmflora der Grund für sich verschlimmernde Beschwerden bei Histaminintoleranz. Das heißt, die Funktion der Darmschleimhaut ist gestört und es wird dadurch nicht genügend Diaminoxidase (DAO), die zum Abbau von Histamin benötigt wird, produziert. Das Histamin aus der Nahrung wird unzureichend aufgesplittet und verursacht zahlreiche Probleme, die unter dem Namen Histaminunverträglichkeit zusammengefasst werden. Zusätzlich bilden Fäulnisbakterien und Pilze im Darm Abfallstoffe – und Histamin.

Gegen diese Ursache der Histaminintoleranz kann man sehr einfach Abhilfe schaffen: durch eine Darmsanierung. Eine Darmreinigung und Darmsanierung ist daher ein guter erster Schritt, um die Symptome einer Histaminunverträglichkeit zu verbessern oder sogar loszuwerden. Was muss ich dabei beachten? Was sind die ersten Anlaufstellen für eine Darmsanierung bei Histaminintoleranz und was genau passiert dabei?

Warum ist die Darmflora gestört?

Falsche Ernährung

Die Ursachen für eine gestörte Darmflora sind häufig auf falsche Ernährung zurückzuführen. In unserer Gesellschaft ernähren wir uns viel von Zucker und weißem Mehl (z.B. in Fertigprodukten), trinken viel Kaffee, Alkohol und andere Energy-Drinks. Durch diese Nahrungsmittel können Hefepilze und Fäulnisbakterien in unserer Darmschleimhaut überdurchschnittlich gut wachsen. Sie verdrängen die „guten“, probiotischen Bakterien und scheiden Gifte und Abfallstoffe aus. In dem sauren Milieu, das so entsteht, können die Zellen der Darmschleimhaut nicht richtig arbeiten und das Histamin aus der Nahrung wird nicht richtig abgebaut.

Histaminintoleranz durch entzündliche Darmerkrankungen

Auch patienten mit Morbus Crohn oder anderen entzündlichen bzw. chronischen Darmerkrankungen sollten auf eine gesunde Darmflora achten. Denn jeder Entzündungsprozess stört die Darmflora und begünstigt eine Fehlbesiedelung.

Darmsanierung nach Antibiotika-Behandlung

Auch nach einer Antibiotika-Behandlung ist die Darmflora häufig gestört. Das Antibiotikum tötet häufig nicht nur die krankheitsverursachenden Bakterien ab, sondern auch solche aus der Darmflora. Im Anschluss an die antibiotische Behandlung wachsen die Pilze und Fäulnisbakterien schneller, als sich die hilfreiche Darmbesiedelung wieder vermehren kann. Es entsteht ein Ungleichgewicht, eine Störung der Darmflora. Deshalb entsteht eine Histaminintoleranz auch häufig im Zusammenhang mit einer Antibiotika-Behandlung.

Bei mir zum Beispiel hat damit alles angefangen: mit 22 musste ich zum ersten Mal in meinem Leben Antibiotika wegen einer Mandelentzündung einnehmen. Danach habe ich, statt meinen Darm zu stärken, während meiner Studentenzeit viel Alkohol und Kaffee getrunken, mich schlecht ernährt und wenig geschlafen. Über die folgenden 1-2 Jahre hat sich eine Histaminunverträglichkeit herausgebildet. Vermutlich hatte ich vorher schon eine Abbauschwäche und eine schwache Darmschleimhaut, doch Antibiotika und falsche Ernährung haben ihr sozusagen den Rest gegeben.

Häufige Fragen zur Darmsanierung bei Histaminintoleranz

Was ist eine Darmsanierung?

Eine Darmsanierung setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen und hat das Ziel, eine gesunde Darmflora wieder herzustellen und so einen krankhaften Zustand zu beheben. Im Falle der Histaminintoleranz ist das Ziel, dass die Zellen der Darmschleimhaut ihre Funktion wieder ausführen können und das Histamin aus der Nahrung abbauen, bevor es ins Blut gelangen kann.

Was ist eine Darmreinigung?

Eine Darmreinigung sollte idealerweise vor einer Darmsanierung durchgeführt werden. Sie behebt zunächst die Ursache der Fehlbesiedlung bzw. tötet ein Übermaß an schädlichen Darmbakterien ab. Unter Umständen muss dieser Schritt unter ärztlicher Betreuung stattfinden, wenn z.B. manuell, d.h. mit Einläufen, gereinigt wird. Ein gutes Hausmittel für die Darmreinigung ist eine Kombination aus Flohsamenschalen, Stillem Wasser und Bentonit (Vulkanerde) bzw. Heilerde. So können die Giftstoffe und Abfallprodukte schneller aus dem Körper abtransportiert werden.Eine Darmreinigung dauert ca. 2-4 Wochen.

Was passiert bei einer Darmsanierung?

Eine Darmsanierung sollte ca. 3 Monate dauern, da sich in dieser Zeit die Zellen des Körpers größtenteils erneuert haben und so gesunde Zellen nachwachsen können. Zunächst sollte der Status der Darmflora überprüft werden, z.B. durch die Medivere Selbststests (z.B. Großer Gesundheitscheck Darm, s.u.). Dadurch bekommt man einen Überblick, wie sehr die Darmflora gestört ist und welche Bakterien fehlen. Auf Grundlage dieses Ergebnisses kann man ein Präparat aus probiotischen Bakterien auswählen. Dieses wird täglich eingenommen und unterstützt den Aufbau von hilfreichen Bakterienkulturen im Darm.

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Auch eine gesunde Ernährung ist währenddessen und danach unerlässlich. Die Faktoren, die eventuell zum Ungleichgewicht im Darm geführt haben, also Zucker, Weißmehl, Kaffee, Alkohol, sollten unbedingt größtenteils gemieden werden.

Was darf ich bei einer Darmsanierung essen?

Viel frisches Obst und Gemüse, am besten in Demeter-Qualität, nährstoffreich und schadstoffarm. Außerdem ist es wichtig, viel Wasser zu trinken, sodass die Schadstoffe und Stoffwechselprodukte von Fäulnisbakterien schnell aus dem Körper abtransportiert werden können. Ideal ist dabei stilles Wasser, denn auch Kohlensäure belastet den Organismus. Achte darauf, dass die Lebensmittel überwiegend basisch sind.

Wichtig ist ein absoluter Verzicht auf Zucker und weitestgehend auf weiße Kohlenhydrate. Denn Zucker ist der Hauptnährstoff von Candida-Bakterien, die in einem unbesiedelten Milieu rasend schnell wachsen können.

Hilfreich sind außerdem Bitterstoffe, die es als Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen gibt, die aber natürlich auch in natürlichen Lebensmitteln wie Löwenzahn, Brennessel und Artischocke vorkommen.

Wer macht eine Darmsanierung bei Histaminintoleranz?

Durch die Möglichkeiten, die einem der Mediverde Selbsttest gibt, kann man eine Darmsanierung komplett im Alleingang durchführen. Dazu ist es wichtig, sich ausführlich zu informieren und sehr viel Selbständigkeit und Willensstärke an den Tag zu legen. Wer die Möglichkeit hat, sollte einen Arzt oder Heilpraktiker zu Rate ziehen. So hat man nicht nur eine Fachperson, bei der man Rückfragen stellen kann, sondern auch die Motivation ist in der Regel höher.

Was kostet eine professionelle Darmreinigung?

Eine Sanierung des Darms ist nicht kostenlos, aber auch nicht wahnsinnig teuer. Wer Test und Probiotika-Präparat selbst auswählt und veranlasst, sollte mit ca. 200 EUR rechnen. Das ist in Abwägung der langfristigen Vorteile, die dadurch entstehen, kein hoher Betrag.

Was brauche ich für eine Darmsanierung?

Es gibt eine Vielzahl an Präparaten, die als „probiotisch“ beworben werden und die die Darmflora stärken sollen. Sicherlich haben viele davon auch eine positive Wirkung. Was einem im Endeffekt wirklich hilft, muss jeder für sich herausfinden. Eine gute Basis hat man mit diesen vier Produkten:

1. Flohsamenschalen. Wenn es ausschließlich darum geht, die Darmgesundheit zu verbessern, kann man auch Flohsamenschalen, also ohne den Kern, kaufen. Denn die Wirkstoffe, die die Verdauung fördern und sich positiv auf die Stuhlkonsistenz auswirken, sind alle in der Schale enthalten. In Flohsamenschalen bekommt man sie daher in konzentrierter Form.

2. Bentonit.

3. Test der Darmflora. Der Vorgang ist ganz einfach: man bestellt einen Test, entnimmt zu Hause eine Probe (Speichel, Stuhl, Urin, wird genau angegeben) und schickt diese Zurück. Dann bekommt man den Befund per Brief nach Hause geschickt. Neben dem „Gesundheitscheck Darm“ gibt es auch noch einen „Florastatus Stuhltest“ und einen „Histamin Stuhltest„.

4. Probiotische Bakterien. Häufig wird Symbioflor empfohlen. Für eine umfassende Darmsanierung gibt es dort drei Präparate zur Kombination. Wer bereits einen Test der Darmflora hat, kann aber eventuell auch nur eines oder zwei der Präparate nehmen, je nachdem, welche Bakterienkulturen fehlen.

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4 Gedanken zu „Darmsanierung bei Histaminintoleranz“

  1. Hallo Johanna,

    ich habe jetzt in einem anderen blog gelesen, dass Symbioflor 1 und 2 nicht gut sind, da beide Bakterienstämme Histamin bilden bzw freisetzen. Was meinst du dazu?

    Antworten
    • Hallo Steffi,

      ich sage es offen: das weiß ich nicht. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ein anderer Blogger über dieses biochemisch sehr komplexe Thema Bescheid wissen kann. Sehr viele Vorgänge im Körper bilden Histamin, fast jedes Lebensmittel enthält welches. Wer wie genau worauf reagiert, ist in vielen Fällen individuell.

      Wenn Du kein gutes Gefühl bei Symbioflor hast, nimm ein anderes Mittel! Du musst für Dich finden, was Dir hilft.

      Viele Grüße,
      Hanna

      Antworten

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