Warum sind Präbiotika wichtig? Es gibt so Vieles, was wir über die mikrobiologischen Vorgänge in unserem Körper (noch) nicht wissen. Vor allem der Darm und seine Kleinstbewohner stehen aber in den letzten Jahrzehnten immer mehr im Fokus. Denn, das weiß man mittlerweile, der Darm beeinflusst unsere Gesundheit und sogar unsere Psyche in einem Ausmaß, das wir uns nur schwer vorstellen können:
Die Mikroben in unserem Darm, so finden die Forscher heraus, entscheiden mit darüber, ob wir uns glücklich und ausgeglichen fühlen oder ob wir unter Ängsten leiden und anfällig sind für Depressionen. Sie beeinflussen, wie gut wir uns konzentrieren können und wie verlässlich unser Gedächtnis funktioniert. Sie regeln, ob wir schlank sind oder dick.
Damit die richtigen Bakterien (Probiotika) in unserem Verdauungstrakt arbeiten und wir von den positiven Auswirkungen profitieren können, können wir einiges tun. Unter anderem können wir sie füttern – mit Präbiotika.
Präbiotika – Probiotika: Was ist der Unterschied?
Präbiotika (oder Prebiotika) sind spezielle Ballaststoffe in Nahrungsmitteln, die nur von probiotischen, „guten Bakterien“ (z.B. Laktobazillen oder Bifidobakterien) im Dickdarm verwertet werden können. Präbiotika sind also Bestandteile von Lebensmitteln, Probiotika sind bestimmte Bakterien. Diese Bakterien arbeiten eng mit unserem Organismus zusammen und haben neben der verdauungsunterstützenden Wirkung auch andere gesundheitsfördernde Einflüsse. Während manche die Vermehrung schädlicher Bakterien hemmen, sorgen andere für ein Wohlgefühl oder wirken stressmindernd. Sogar verschiedene Erkrankungen wie Parkinsons oder Alzheimer gehen möglicherweise auf eine Fehlbesiedlung des Darms zurück.
Genug präbiotische Nahrungsmittel
Bei einer Präbiotika-armen Ernährung werden die guten Bakterien sozusagen auf Diät gesetzt. Sie können sich nicht vermehren und keine Stoffwechselprodukte mehr herstellen, die die Vermehrung schädlicher Bakterien eindämmen könnten. Stattdessen können pathogene Bakterien, deren Stoffwechselprodukte sich negativ auf die Darmschleimhaut und Gesundheit auswirken, die vorhandene Nahrung, z.B. tierisches Eiweiß oder Zucker, verstoffwechseln. Sie scheiden Gifte (Ammoniak) oder Fäulnisgase aus. Das wirkt sich nicht nur unmittelbar auf die Darmschleimhaut, sondern auf den gesundheitlichen Gesamtzustand eines Menschen aus.
Wer übrigens viele Ballaststoffe isst, vor allem bei einer schnellen Steigerung, der muss auch mit vorübergehenden Blähungen rechnen. Das kann also nicht nur ein Zeichen einer „schlechten“ Verdauung sondern einer guten Ernährung sein.
Die richtigen Bakterien ansiedeln
Wichtig: Bei einer vorhandenen Fehlbesiedelung muss zuerst der Darm saniert werden, d.h. es müssen auch erst einmal gute, probiotische Bakterien angesiedelt werden. Denn nur was vorhanden ist, kann man „füttern“.
Präbiotische Lebensmittel
In diesen Nahrungsmitteln sind die wertvollen, prebiotischen Ballaststoffe enthalten:
- Artischoke
- kalter Reis
- kalte Kartoffeln
- Joghurt
- Rotwein
- Sauerkraut
- Tobinambur
- Pastinaken
- Kaffee
- Kefir
- Chicoree
- Schwarzwurzeln
- Löwenzahnwurzeln
- Spargel
- Zwiebeln
- Knoblauch
- Bananen
- Hülsenfrüchte
- Roggen
- Haferflocken
Natürlich bedeutet das nicht, dass man nur noch diese Lebensmittel essen darf. Aber insgesamt sollten einige davon in ausreichender Form in die Ernährung integriert sein. Wer das nicht schafft, kann Präbiotika auch in isolierter Form kaufen, als Nahrungsergänzungsmittel. Diese Präbiotika Kapseln gibt es sowohl in der Apotheke, als auch in verschiedenen Drogerie-Märkten wie dm.