Für einen „Reizdarm“ gibt es ebenso viele mögliche Ursachen wie für allgemeines Unwohlsein, Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Eine Infektion mit Candida Albicans ist eine davon. Candida Albicans erkennen ist leider nicht immer einfach. Wenn also die Ärzte nicht mehr weiter wissen oder man mit einer diffusen Halb-Diagnose nach Hause geschickt wurde, lohnt es sich, zu überprüfen, ob eine Candida Infektion im Darm vorliegt. Denn während man Pilzinfektionen an Haut oder Schleimhäuten leicht identifizieren kann, äußert sich eine Infektion im Darm mit sehr unspezifischen Symptomen.
Was ist Candida Albicans?
Candida Albicans ist ein an sich harmloser Hefepilz, der von Natur aus auch in unserem Körper, z.B. im Darm und anderen feuchten Gebieten, sowie auch auf der Haut vorkommt. Bei einem stabilen Immunsystem sind diese Kulturen nicht schädlich, sondern nützen dem menschlichen Organismus sogar. Durch bestimmte Umstände kann diese Hefe jedoch weiter entwickeln und Sporen bilden. Der Schimmel, der so entsteht, dringt in die Haut oder in die Schleimhäute ein und verursacht eine Candida-Infektion.
Wie bekommt man eine Candida-Infektion?
Die Pilze sind also ohnehin vorhanden. Eine Infektion bekommt man, wenn das Bakterienmileu sich verändert und die Hefepilze so die Chance haben, sich auszubreiten. Das natürliche Gleichgewicht gerät aus den Fugen, das kann passieren durch Medikamente (Antibiotika!), Stress, ein schwaches Immunsystem oder falsche Ernährung. Der PH-Wert verändert sich, es sind zu wenig Milchsäurebakterien und andere Mikroorganismen vorhanden, die das Wachstum des Hefepilzes im Zaum halten.
Candida – Symptome
Eine Candida-Infektion kann sich äußern als
- Mundsoor
- Hautsoor bzw. Windel-Dermatitis bei Babys
- vaginale Hefepilz-Infektion
- Darmpilz
Die Symptome sind vielfältig, je nachdem, wo sich die Infektion im Körper ausbreitet. Der an sich harmlose Hefepilz bildet Abfallstoffe, die für den Körper wie Gift wirken. Im Extremfall kann der Pilz ins Blut übergehen und sich so auf den ganzen Körper verteilen. Dies passiert jedoch nur bei kranken Menschen bzw. einem sehr schwachen Immunsystem und einer längere Zeit unbehandelten Infektion. In der Regel ist die Infektion aber lokal begrenzt. Eine Infektion im Blut, eine sog. generierte Candida-Infektion, kann nur mittels eines Bluttests festgestellt werden.
Symptome einer Candida-Infektion im Darm können z.B. sein:
- Magen-Darm-Beschwerden, wie Völlegefühl, geschwollener Bauch, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall im Wechsel, vorübergehende Nahrungsmittelintoleranz oder Sodbrennen
- Allergien, Ausschlag, juckende Haut, chronisch verstopfte Nase
- Müdigkeit, ein erhöhter Schlafbedarf, Abgeschlafenheit, Konzentrationsstörungen, Schlafprobleme
Candida Albicans erkennen
Selbsttest Speichel
Eine Infektin mit Candida Albicans erkennen kann man auch zu Hause. Ob man eventuell unter Candida-Befall im Mundraum oder Darm leidet, kann man ganz einfach testen. Dafür gleich nach dem Aufstehen, noch vor dem Zähneputzen in ein Glas mit Leistungswasser spucken. Wenn die Spucke auch noch ca. einer Stunde noch oben schwimmt, ist eine Infektion unwahrscheinlich. Setzen sich gleich Fäden ab und die Spucke sinkt nach unten, kann das ein Hinweis auf eine Infektion sein.
Test im Labor
Weil es für einen positiven Speicheltest allerdings auch zahlreiche andere Gründe geben kann, sollte im Anschluss immer ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann einen Antikörpertest im Speichel veranlassen, einen vaginalen bzw. oralen Abstrich nehmen oder mittels Blut- bzw. Stuhlproben testen. Wer einen langen Weg ohne Diagnose hinter sich hat und wie ich Ärzten wenig Vertrauen schenkt, der kann den Test auch selbst in Auftrag geben. Von der Fimra Medivere kann man auf Amazon diverse Testsets erwerben und so von zu Hause aus Laboruntersuchungen in Auftrag geben.
Behandlung von Candida Albicans
Medikamente
Es gibt Mittel gegen Pilze, je nach Ort der Infektion als Salbe, zur oralen Einnahme oder als Infusion. Bei einer akuten Infektion und starken Beschwerden kann man auf diese Medikamente zurückgreifen.
Natürliche Behandlung
Um eine Pilzinfektion jedoch dauerhaft los zu werden und das Gleichgewicht im Körper wieder herzustellen, empfiehlt es sich gegebenenfalls, auf natürliche Mittel zur Behandlung und Prävention zurückzugreifen. So kann man den Hefepilzen im Darm den Gar ausmachen durch natürliche Nahrungsmittel wie Backpulver bzw. Natron, Echinaca, Granatapfel, Grapefruitkernextrakt, Kokosöl, Knoblauch, Teebaumöl und anderen Mitteln. Wer während der Behandlung unter Schwindel, Kopfschmerzen und Benommenheit leidet, sollte die Mittel möglicherweise etwas niedriger dosieren. Denn wenn die Hefekulturen abgetötet werden, werden giftige Stoffe im Körper freigesetzt. Zum Beispiel binden die Hefepilze belastende Schwermetalle im Körper. Diese kann der Körper nur langsam ausscheiden. Während einer Candida-Behandlung empfiehlt sich daher oft auch eine Schwermetallausleitung sowie eine Darmsanierung.
Candida vorbeugen mit gesunder Ernährung
Während einer Behandlung ist ein absoluter Verzicht auf Zucker und weißes Mehl erforderlich. Mit Hilfe dieser Kohlenhydrate können sich Candida-Pilze nämlich rasend schnell vermehren. Wer darauf verzichtet, hungert sie quasi aus. In den ersten Tagen der zuckerfrei-Kur tritt deshalb ein fast unkontrollierbares Verlangen nach Süßem auf.
Auch danach sollte man nur langsam wieder auf Zucker und Weißmehl zurückgreifen – wenn es denn sein muss. Grundsätzlich beugt man einer Ausbreitung von Candida Albicans am besten vor, indem man sich gesund und vollwertig ernährt, auf Alkohol und andere Drogen verzichtet, sowie genug und regelmäßig schläft.
newsletter bitte
Hallo Johanna,
wie kann ich einen Candidapilzbefall im Darm behandeln, wenn eine Histaminintoleranz
besteht, die sich im Akutfall mit starken Symptomen im Magen-Darm-Trakt äussert. Viele
Mittel fallen da ja schon im Vorfeld wegen Unverträglichkeit weg. Für einen Rat wäre ich
sehr dankbar.
Hallo Heike,
ich würde entweder einen erfahrenen Heilpraktiker um Hilfe bitten oder
in Eigenregie einfach ausprobieren. Jeder, der Probleme mit Histamin hat, reagiert ganz individuell auf bestimmte Medikamente und Lebensmittel. Um eine sehr akute Infektion zu bekämpfen, wäre es mir zum Beispiel wert, einige Wochen Symptome in Kauf zu nehmen.
Ich würde zunächst einmal dem Pilz die Lebensgrundlage (Zucker, Weißmehl) entziehen und sehen, wie stark Du darauf reagierst. Zustäzlich kannst Du mit den im Artikel beschriebenen natürlichen Mitteln vorzugehen versuchen – je nachdem, welche davon Du verträgst.
Ich wünsche Dir viel Erfolg,
viele Grüße,
Johanna